Straßenbahn - Triebwagen

Typen »A« , »B«
Umbau-Typen »AC« , »AE« , »C« , »E«

 
»A«-Triebwagen

In Jahren 1899/1900 wurden 181 Triebwagen der Type »A« beschafft. Diese Fahrzeuge entsprachen wagenbaulich dem bekannten "Siemens"-Typ mit 2 kleinen und 2 großen Seitenfenstern, wie er in vielen Straßenbahn-Betrieben zur Erst-Ausstattung gehörte. Eine Ausnahme bildeten die Wagen 41 - 50, die 3 gleichgroße Seitenfenster besaßen.

Die Stromzuführung erfolgte, wie bei "Siemens"-Betrieben üblich, mittels Lyra-Bügel.

Alle Fahrzeuge besaßen während ihrer gesamten Einsatzzeit einen sog. "Umsteck-Scheinwerfer", der bei Fahrtrichtungswechsel vom Personal an der jeweils vorderen Plattform angebracht werden mußte.

Bei Lieferung besaßen die Fahrzeuge die damals üblichen offenen Plattformen, welche dem Fahrer keinerlei Schutz vor der Witterung boten.

 
»B«-Triebwagen

In Jahren 1901-1909 folgten dann 166 Triebwagen der Type »B«.

Diese Fahrzeuge entsprachen im wagenbaulichen Teil, von geringen Abweichungen abgesehen, den zuvor gelieferten Triebwagen, besaßen jedoch eine verstärkte elektrische Ausrüstung mit der doppelten Motorleistung (siehe auch untenstehende Tabelle).

Fahrzeug-Daten
(Wagenbaulicher Teil)
Maße : Länge (über Kupplung) :
Breite (max.) :
Achsstand :
ca. 8,10 m
2,06 m
(1,80 m ?) 2,50 m
Gewicht : 9.000 kg
Anzahl der Plätze : Sitzplätze :
Stehplätze :
18 (auf Längssitzen)
18
Sonstiges : Die beiden kleinen Seitenfenster konnten mittels eines breiten Lederriemens etwa zur Hälfte herabgelassen werden. Dagegen waren die großen Fenster in der Wagenmitte feststehend.
Hersteller
-> Fahrzeug :
-> E-Ausrüstung :

Falkenried, Gastell, Herbrand, MAN (?), Werdau
SSW, Siemens

 
Umbauten vor dem 1. Weltkrieg

Bereits zu Beginn der 1910er-Jahre begannen im größeren Umfang die Umbau-Arbeiten an diesen beiden Baureihen.

Äußerlich am auffälligsten war die Verglasung der Plattformen, um dem Fahrpersonal einen angemessenen Wetterschutz zu bieten. Diese Arbeiten zogen sich wegen des 1. Weltkrieges jedoch bis zum Beginn der 1920er-Jahre hin. Offensichtlich wurde mit diesen Arbeiten an den zuletzt gelieferten »B«-Triebwagen begonnen, da die Fahrzeuge dieser Baureihe mehr oder weniger einheitlich umgebaut wurden.

Während dieser Umbauarbeiten ist offensichtlich auch eine Verlängerung der Fahrgestelle vorgenommen worden. Nach Abschluß der Umbauten verfügten diese beiden Baureihen über einen Achstand von 2,50 m, entsprechend den Nachfolge-Baureihen »C« und »D«. Vergleicht man Bilder der Fahrzeuge aus der Zeit kurz nach der Lieferung und mit solchen ab den 1920er-Jahren, so ist der Unterschied beim Achstand gut zuerkennen.

Nun aber zu den Umbauten im Einzelnen :

 
Umbauten zwischen den Weltkriegen

Nach dem 1. Weltkrieg und den Inflationsjahren wurden weitere Umbauten an diesen beiden Baureihen vorgenommen. Dabei wurden u.a. die bisher vorhandenen Lyra-Stromabnehmer gegen sog. "Holzlatten-Schleifbügel" getauscht. Während und nach dem 2. Weltkrieg erhielt ein Teil der Fahrzeuge die dann üblichen Scherenstromabnehmer.
 

Nun aber zu den Umbauten im Einzelnen :

 
Umbauten nach den 2. Weltkrieg

Nach dem 2. Weltkrieg erfolgten an den Fahrzeugen des Personenverkehrs keine weiteren Umbauten.

Dafür wurden viele der noch vorhandenen Triebwagen, überwiegend der Baureihe »B«, zu Arbeits-Triebwagen umgebaut.

Einige dieser Fahrzeuge "verdienten" sich in den 1950er-Jahren ihr "Gnadenbrot" als Reklamewagen für die verschiedensten Produkte sowie auch für aktuelle Großveranstaltungen.
 

Ab 1924 kam es bei den Baureihen »A« und »B« zu häufigen Umnummerierungen. Dadurch ist es nicht ungewöhnlich, dass einige Fahrzeuge während ihrer Einsatzzeit mehr als 3 Wagennummern besaßen. Sinn der Umnummerierungen war es, Nummern-Blöcke bzw. Nummernkreise für neue Baureihen bzw. Umbauten frei zu machen.

Die ersten Ausmusterungen von Fahrzeugen dieser Bauarten begannen bereits im Jahre 1925. Bei den ersten Ausmusterungen handelte es sich durchweg um Fahrzeuge des Typs »A«, die, außer der Plattform-Verglasung, bis zu diesem Zeitpunkt noch keinen größeren Umbauten erfahren hatten. Alle Fahrzeuge wurden bis 1960 ausgemustert.
 

Die hier beschriebenen Bauarten und deren Umbauten hatten folgende technische Ausstattungen :

Typen-Bezeichnung Motoren Fahrschalter Erläuterungen zu den
Typen-Bezeichnungen
(nur Kombinationen)
A 2 x 17 PS Walzen-Fahrschalter  
B 2 x 35 PS Walzen-Fahrschalter  
AC 2 x 60 PS Walzen-Fahrschalter A = Fahrzeug-Baureihe »A«
C = Motorentyp der Baureihe »C«
AE 2 x 51 PS Walzen-Fahrschalter A = Fahrzeug-Baureihe »A«
E = Motorentyp der Baureihe »E«
E 2 x 51 PS Walzen-Fahrschalter  
C 2 x 60 PS Walzen-Fahrschalter  

 
Museums-Fahrzeuge

Im Verkehrsmuseum in Frankfurt-Schwanheim befinden sich folgende Fahrzeuge dieser Baureihen :

»B«-Tw 275 (ex 345)

 

»B«-Tw 275 (Fahrerstand)

 

»B«-Tw 345

»R«-Tw 15 (Offenbach)



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